Pressemitteilung Deutscher Hebammen Verband zur Weltstillwoche 2020
Berlin, 25. September 2020
Natur lässt sich nicht kopieren
Hebammenverband fordert längere Stillzeiten für Babys
Vom 28. September bis zum 4. Oktober findet in Deutschland unter dem Motto „Natur lässt sich nicht kopieren“ die Weltstillwoche 2020 statt. Die Aktionswoche betont in diesem Jahr die einzigartige Bedeutung der Muttermilch für das Kind. So enthält bereits ein Tropfen über 4.000 lebende Zellen, darunter auch Stammzellen und viele Immunstoffe zur Stärkung der Abwehrkräfte und zum Schutz vor Infektionen. Bislang stillen lediglich rund 20 Prozent der Mütter in Deutschland sechs Monate ausschließlich, so wie es die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt. Der Deutsche Hebammenverband schließt sich dieser Empfehlung an und rät deshalb, Babys in diesem Zeitraum nur zu stillen und dies auch nach Einführung von Beikost bis zum Ende des zweiten Lebensjahres und darüber hinaus fortzusetzen.
„Für das Baby gibt es keine bessere Nahrung“, sagt Aleyd von Gartzen, Bundesbeauftragte für Stillen und Ernährung beim Deutschen Hebammenverband. „Um es auf den Punkt zu bringen: Muttermilch ist von Natur aus lebendig, dynamisch und vielfältig – und damit einzigartig für die Ernährung des Neugeborenen.“ So ist viel zu wenig bekannt, dass die Zusammensetzung von Muttermilch nicht nur für das Heranwachsen des Säuglings perfekt zusammengesetzt ist, sondern auch optimal auf die Bedürfnisse des Kindes reagiert. Beispielsweise bildet sie Antikörper, wenn das Kind krank ist. Und nicht nur das: „Ich möchte jeder Frau ans Herz legen, möglichst lange zu stillen, weil sie damit nicht nur die Gesundheit ihres Kindes, sondern auch ihre eigene stärkt und unterstützt. Stillen senkt das Risiko der Mütter für Brust- und Eierstockkrebs, für das metabolische Syndrom, für Diabetes und vieles mehr“, so von Gartzen.
Der Deutsche Hebammenverband veröffentlicht im Laufe der Aktionswoche mehrere animierte Kurzclips zur Weiterverbreitung in den Sozialen Medien. Die Clips, welche auf die Einzigartigkeit der Muttermilch hinweisen, finden Interessierte auf www.unsere-hebammen.de unter dem Stichwort „Mitmachen“.
Die Weltstillwoche gilt als die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernder Organisationen, darunter auch die UNICEF und die WHO. Seit 1991 wird sie jährlich in über 120 Ländern begangen. Die Initiative setzt sich weltweit für den Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens ein. Sie basiert auf der Innocenti-Deklaration und der von der WHO und UNICEF herausgegebenen globalen Strategie zu Säuglings- und Kleinkindernährung. World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) hat Beraterstatus beim Kinderhilfsfonds der Vereinten Nationen (UNICEF) und beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC).
Kontakt und weitere Informationen:
Deutscher Hebammenverband e. V.
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E-Mail: presse@hebammenverband.de
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Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit über 20.000 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftlerinnen, Familienhebammen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives (ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen und ihren Familien ein.