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Sectio Ausstellung läuft bis zum 13.03.2016.
Wir würden uns über Ihren Besuch freuen, damit die Debatte um die natürliche Geburt auch von der Bevölkerung unterstützt werden kann.


Landtag von Sachsen-Anhalt
Alternativantrag zum Antrag nach § 37 GO.LT
Fraktionen CDU und SPD
Drucksache 6/4644 09.12.2015
Antrag Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drs. 6/4566 Der Landtag wolle beschließen:
Möglichkeiten einer selbstbestimmten und natürlichen Geburt in Sachsen- Anhalt erweitern
Die Landesregierung wird gebeten,
(Ausgegeben am 09.12.2015)
Hebammen begleiten Gebärende bei der Entbindung ihrer Kinder. Nicht zuletzt durch den Rückgang der Geburtenrate ringt dieser Beruf um seine Existenz. Die Haft- pflichtproblematik führt dazu, dass immer weniger Hebammen den Kernbereich ihres Berufes ausüben: die Geburtshilfe. Dabei sind Hebammen die Erstzuständigen bei einer Geburt und gehören einer eigenständigen Profession an. Im Rahmen des Krankenhauses wird dieses Verständnis nur unzureichend realisiert und Hebammen oftmals „gefühlt“ dem medizinischen Pflegebereich zugeordnet.
Um die eigenständige Rolle der Geburtshilfe durch Hebammen zu fördern, die natür- liche Geburt zu stärken und den Berufsstand aufzuwerten, sollen die in anderen Bundesländern vorliegenden Erfahrungen sowie Studien und Berichte ausgewertet werden, um auch in Sachsen-Anhalt die Möglichkeiten einer natürlichen Geburt zu erweitern.
Das Betreuungskonzept eines hebammengeleiteten Kreißsaals ist kein Ersatz für den üblichen ärztlich geleiteten Kreißsaal, sondern gilt als Ergänzungsangebot einer Geburtsstation. Da in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren einige Geburtsstationen wegen zu geringer Inanspruchnahmen geschlossen werden mussten, spielt die de- mografische Entwicklung auch bei der Entscheidung über die Einrichtung von alter- nativen Angeboten in der Geburtshilfe eine Rolle, ohne deren Sinnhaftigkeit infrage stellen zu wollen.
André Schröder Katrin Budde Fraktionsvorsitzender CDU Fraktionsvorsitzende SPD
„Hebamme zur Chefin machen“
Statements der kinder- und frauenpolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann, und der 1. Vorsitzenden des Landeshebammenverbands Sachsen-Anhalt, Petra Chluppka, zu dem bündnisgrünen Antrag zur Schaffung von hebammengeleiteten Kreißsälen in Sachsen-Anhalt:
„Kreißsäle sind schon jetzt Hebammenkreißsäle. Wir wollen aber die Hebamme zur Chefin machen.“
„Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN will den Hebammenberuf aufwerten. So eröffnen wir Karrierewege für Frauen und stärken diese Profession, die ständig um ihre Existenz kämpft.“
„Die Geburt ist weit mehr als nur ein Übel, wenn man Kinder haben möchte:
„Studienergebnisse zeigen, dass im Hebammenkreißsaal deutlich mehr Spontangeburten und deutlich weniger Eingriffe stattfinden. Es werden weniger Geburten eingeleitet und weniger wehenverstärkende Medikamente verabreicht. Es werden weniger Schmerzmittel gegeben und weniger Dammschnitte durchgeführt.“
„Mit einem hebammengeleiteten Kreißsaal wollen wir die Wahlfreiheit der Eltern sicherstellen. Wer eine Affinität zur natürlichen Geburt hat, findet kaum Angebote in Sachsen-Anhalt. Es gibt bei uns im Land nur sieben Geburtshäuser.“
„Selbst wo Eltern die Möglichkeit eines Geburtshauses haben, schrecken zurück. Viele Eltern wollen für den Notfall eine Ärztin oder eine Arzt in der Nähe wissen. Ein hebammengeleiteter Kreißsaal schafft hier Abhilfe. Er vereint die Vorteile zweier Systeme. Arbeitsweise und Atmosphäre eines Geburtshauses.“
Statement der 1.Vorsitzende Landeshebammenverband Sachsen-Anhalt
„Als Hausgeburtshebamme sehe ich die Etablierung vom Hebammenkreißsaal, persönlich als einen wichtigen Schritt, nicht nur der selbstbestimmten Geburt wegen, sondern auch um den Hebammenberuf in all seinen wunderbaren Facetten die er einst hatte, wieder zu beleben.
Hebammen sind die Fachfrauen für physiologische Abläufe in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Im hebammengeleiteten Kreißsaal würde die Profession der Hebamme gestärkt werden. Das ursprüngliche Hebammenwissen kann an junge Kolleginnen weitergegeben werden. Im Notfall sind Ärzte immer in Reichweite.
Aus meiner Sicht sollte es ,normal‘ sein, dass in jeder Klinik der Welt der Kreißsaal von Hebammen geleitet wird.“
Petra Chluppka
Hintergrund:
Der Hebammenberuf ist die zuständige Profession beim Thema Geburt. Daher soll die Hebamme im hebammengeleiteten Kreißsaal eigenverantwortlich arbeiten können. Ärztliches Personal wird von der Hebamme nur bei Notfällen hinzugezogen, ansonsten treten Ärztinnen und Ärzte nicht auf.